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Etappe 28

Éstables-sur-Mer – Pen Ar Roz ca. 77 km

Nach einem ausgiebigen Frühstück steigen wir voller Vorfreude wieder auf unsere Räder. Man hat sich schon so sehr an das ganze Gepäck gewöhnt, dass wir gestern richtig herumgeeiert sind, als würden wir noch nie Fahrrad gefahren sein. Jetzt ist wieder alles wie gewohnt. Die Sonne scheint, der Wind kommt überwiegend von hinten und es geht auf und ab. Die Bretagne ist wunderschön, aber sie hat es auch wirklich in sich! Am Nachmittag machen wir in einem Café Pause und sehen, dass von Uta eine Nachricht an uns gekommen ist. Sie verkündet, dass sie lieber einen anderen Weg, Richtung Mittelmeer einschlagen möchte, wo es weniger bergig ist, und dass ihr diese Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Wir müssen schlucken, als wir es lesen. Die gute Nachricht ist, dass wir uns noch einmal treffen, bevor sich unsere Wege endgültig trennen. Dafür werden Josi und ich nochmal extra strampeln, um dieses Treffen wahrnehmen zu können.

In diesem Café werden wir auch von einem Herren am Nebentisch angesprochen. Er fragt, was wir genau vorhaben, und wir erzählen wieder. Er scheint schon etwas vom Bier angetütelt zu sein und reagiert sehr euphorisch.

Im Anschluss erwartet uns die bisher schlimmste Steigung! Sehr steil und sehr lang. Ich spüre, dass meine Beine schon wie selbstverständlich funktionieren, aber es ist auch eine unglaublich konditionelle Herausforderung. Im Prinzip kann man sich das wie intensives Intervall-Training vorstellen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich in meinem Leben schon einmal so intensiv sportlich betätigt habe. Des öfteren bemerken wir viele Fahrräder, die an Lampen und am Straßenrand dekorativ drapiert sind. Irgendwann stellen wir fest, dass wir einige Abschnitte der Tour de France gefahren sind, und sind mächtig stolz auf uns. Am Ende des Tages geht es endlich abwärts und wir werden mit dem Blick auf eine schöne Bucht belohnt, wo sich auch unser Campingplatz befindet. Auf dem Platz kommen wir mit einem deutschen Ehepaar ins Gespräch und sie erzählen, dass die Bretagne auf der anderen Seite, also dort wo wir hinfahren, noch viel schöner sei. Das steigert die Freude noch mehr. Zum Tagesabschluss dürfen wir heute sogar ein gutes Essen inklusive Meerblick genießen.

Erkenntnis des Tages: Der Anblick schöner Natur ist ein beruhigender Kraftspender.

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