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Etappe 53

Buelna  – Llanes  ca. 17 km

Pause

Der Himmel ist grau, es hört sich an, als würde es regnen und obwohl das Zimmer feucht und muffig riecht, fällt es uns schwer aufzustehen. Am liebsten würden wir einfach liegen bleiben. Wir raffen uns auf und begeben uns zum schmalen Frühstück mit Weißbrot und Marmelade. Immerhin schmeckt der Kaffee hier sehr gut und wir haben sogar noch ein Gläschen Hummusaufstrich aus Frankreich. Hier in Spanien haben wir leider noch keine veganen Aufstriche gefunden.

Die vergangenen Tage und Wochen sitzen uns doch langsam in den Knochen und der plötzliche Wetterumschwung macht uns zu schaffen. Dafür ist die Wegführung heute wunderschön, aber hat es auch in sich. Wir müssen immer wieder absteigen und schieben und werden teilweise von den Wanderpilgern überholt. An einem Aussichtspunkt treffen wir alle aufeinander und kommen mit ihnen ins Gespräch. Alle 3 haben eine Verbindung nach Deutschland und waren auch längere Zeit dort. Die Frau erzählt, sie hätte immer nur gefroren, als sie in Bremen war. Wir lachen.

Irgendwann erreichen wir auf diesem schönen Küstenweg die ,,Bufones de arenillas“ – Die Narren der Felsen. An dieser Stelle spült das Meer immer wieder unterirdisch in die Felsen. Durch die Hohlräume entsteht ein lautes, knarrendes Rauschen bzw. Schnaufen. Man kann es nicht sehen, nur hören und teilweise wird einem sogar etwas unbehaglich beim Lauschen dieser Geräusche.

Nach 3 Stunden und ca. 17 km erreichen wir Llanes und sind absolut müde. Zuerst suchen wir eine Wäscherei, um unsere Klamotten mal wieder ordentlich durch zu waschen und vor allem trocken zu bekommen. Während der Waschzeit gehen wir Mittag essen und bekommen eine riesige Reis- Gemüsepfanne, die wir auch komplett verputzen. Endlich mal wieder gut satt! Das Rezept will man allerdings nicht herausrücken.

Nach dem Essen entscheiden wir, dass wir heute nicht mehr weiter fahren und uns etwas ausruhen. Wir finden eine Bleibe um die Ecke und während unsere Wäsche im Trockner ist, gehen wir einkaufen. Morgen können wir hoffentlich mit neuer Kraft die letzten Etappen antreten und auch wieder genießen.

Eben habe ich bemerkt, dass ich wohl in der vorletzten Unterkunft meine Halskette mit der Jakobsmuschel und dem Engel vergessen habe. Traurig, traurig. Ich bin mir aber sicher, dass sich auf diesem Weg bald ein neuer Glücksbringer findet.

Übrigens stehen wir nach wie vor mit Uta in Verbindung und ihr geht es gut! Sie ist jetzt in Fulda und radelt langsam Richtung Heimat.

Erkenntnis des Tages: Stille erfährt nur der, der stehen bleibt.

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